du denkst, du kennst mich (2008/02/05)

Du denkst, du kennst mich,
und so ist es,
denn in dir bin ich
gewachsen. 
 
Du denkst, du kennst mich,
denn ich bin in dir gewachsen,
doch du irrst.

Seit Anbeginn der Zeit
hast du bestimmt mein Leben,
und dann, eines Tages,
ging ich fort,
tiefer zu wachsen,
stärker zu streben,
Dinge zu sehen
von denen du nichts weißt,
meine eigene Welt
zu erschaffen,
zu machen aus dem was
du mir mitgegeben.

Du denkst, du kennst mich,
denn ich sei in dir gewachsen,
und das stimmt.
Doch es stimmt nicht
dass ich noch immer
dieselbe bin,
so eng dir verbunden
wie einst durch die Nabelschnur,
sehen lernend durch deine Augen.

Nun nutze ich die eigenen,
und wie die Erle nicht der
Zypresse gleicht,
noch ein Haselstrauch dem
anderen,
so nehme ich mich für mich
selbst in Anspruch.