Entsetzen ohne Worte (2008/11/15)

Entsetzen ohne Worte
tobt
- in der Stille,
der Verstand.

Hände fassen gierig
nach Stück Torte -
doch nichts stillt mehr
Bewusstsein
oder Angst.

Nur hinzuwenden
wag ich mich
ganz alleine nicht.
Auch wenn die Ruhe
Sicherheit verspricht,
alleine wag' ich's nicht.

Wer wird mir beistehen
wenn ich sterbe
- jenseits des Tors
von Raum und Zeit?

Wer wird mich begleiten
wenn ich mich
Dir vor die Füße
werfe
- hinaus für alle
Ewigkeit?



Gibt es einen der mich liebt,
der stark genug und licht
und hell,
der einfach nur
in Stille bei mir ist,
wenn ich falle,
tief und schnell?

Gibt es ihn,
der bei mir harrt,
der mich nicht belehren,
ändern will,
ganz egal wie groß
das Leid?

Ich bitte dich,
sei einfach da,
sei still und halte meine Hand.
Der Große Geist
beschütze dich,
führt dich ins Gelobte Land.



Gebet (2008/11/08)

Werde ich bestehen
im Angesicht
der alltäglichen
Verlockungen?
Wird die
Bewusstheit
des Wahren
sich vertiefen?
Will ich es
genug,
wach zu sein,
ganz und gar
wach?
Herr, lass mich
wach werden
und werden
und werden
und bestehen.
Mach mir
mein Leben
nicht allzu
bequem.
Ich fürchte,
sonst schlafe ich allzu
bald
wieder ein.
Und bleibe verdammt,
auf ewig,
allein.

einer Freundin 2 (2008/11/08)

Die Früchte vom
Baum der
Erkenntnis
eines anderen
schmecken süß.
Leicht verdaulich,
unzerkaut
zu schlucken.
Allein,
beachte wohl,
dass dies dich
nicht nähret.

einer Freundin (2008/11/08)

Weil unfertig,
hältst du dich
für minder wert.
Vergleiche nicht
das eine Reifestadium
mit dem anderen.
Wahres mag dran sein,
doch nützt dir nichts,
was ein anderer,
gleich wie erhaben oder
geliebt,
für sich als wahr
erkannt:
Gehst du doch den
einzigen Weg
der dir bereit steht:
Wahrhaft dein
eigener Mensch
zu sein.